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Gummifuß für Selbstbau-Djembe
in Djembe bauen, reparieren und pflegen 13.02.2016 10:39von raphael • 629 Beiträge | 6362 Punkte
Hallo Leute!
Die Bilder sind im alten Thread verloren gegangen, deshalb möchte ich einen neuen eröffnen. Die Schwarzkiefer-Djembe (Pinus nigra) , die ich euch hiermit vorstellen möchte, soll einen Gummifuß nach der Raphael-Methode bekommen.
Zunächst zur Djembe:
Ich habe in meinem Leben insgesamt vier Trommeln vom Stamm weg hergestellt, diese war für einen Freund zu dessen rundem Geburtstag. Besonders an dem Holz ist, dass es im Wald eines anderen Freundes auf der Großauer Höhe gewachsen ist, an einem idyllischen Platz, wintergeschlägert, mit dichten Jahresringen, von denen man übrigens nur die dunklen zählt.
Das Holz troff von Harz, war astig, eine typische Kiefer eben, aber ich habe sie in mühsamer Arbeit zunächst entkernt und zwar mit einem 80cm langen Bohrer, x-mal durchs Holz genudelt, dann mit einem langstieligen großen Hohleisen solange erweitert, bis ca. ein 10 cm breiter Durchlass war. Mit einem Hohleisen und einem Scorp habe ich Kessel und Fuß ausgehöhlt und die Großform außen und innen gestaltet. Nach Trocknung von einem Jahr waren die Feinarbeiten angesagt, dann war es Zeit, die Djembe zu überziehen.
Ich habe all diese Arbeiten und noch mehr machen können, war aber früher unfähig, Bilder in Foren zu veröffentlichen, deshalb gibt es leider keine von den Grobarbeiten.
Gut sind meine Bilder heute auch noch nicht, aber es gibt wenigstens welche.
Nun der Fuß, der einen Gummi bekommen soll: Ich habe die Djembe sehr oft über 40-Schleifpapier gezogen, der Fuß ist schon sehr gerade und sauber, bis auf eine dunkle Stelle, rechts auf 2-3 Uhr. Ich muss aber die gesamte Fläche sauber bekommen, damit ich den Gummi mit Kontaktkleber anbringen kann, deshalb ist Weiterschleifen angesagt.
Ich werde jeden weiteren Schritt dokumentieren.
Mit freundlichen Grüßen
Raphael

RE: Gummifuß für Selbstbau-Djembe
in Djembe bauen, reparieren und pflegen 14.02.2016 10:03von raphael • 629 Beiträge | 6362 Punkte
Hallo Leute!
Meine Methode ist für eine Fuß-Wandstärke ab 20 mm geeignet, darunter wird´s schwierig, denn Klebefläche ist beim Kontaktkleber alles, je mehr, desto besser die Haftung.
Zum Gummi: Die Platte bekommt man in jedem Baumarkt als Waschmaschinen-Untersetzer, bei großer Haftreibung unterlässt nämlich die Waschmaschine das Wandern im Schleuder-Betrieb.
Der Gummi an der Djembe-Unterseite soll genau das verhindern, nämlich das Ausbrechen und Wandern während des Spiels, außerdem ist der Klang unnachahmlich, wenn man eine Djembe auf dem Boden aufsetzt, ein sattes Plopp mit tieffrequenten Anteilen.
Der Gummi ist 15 mm dick, eine mehr als ausreichende Dicke.
Ich habe die Djembe auf die Platte gestellt und mit einigem Überhang (5-6 mm) aufgezeichnet, schließlich soll der Gummi ans Holz angepasst werden und nicht umgekehrt. Dann folgt das Ausschneiden mit der Stichsäge, Fuß und Gummi werden gründlich mit Spiritus entfettet, entharzt und gereinigt. Beide Teile mit reichlich Kontaktkleber einstreichen, zügig arbeiten, gut verteilen. Am Gummi breit einstreichen, dann 20 min warten, in trockenen, warmen Räumen 15 min, die eingestrichene Fläche darf nicht mehr kleben, wenn man sanft mit einem Finger ankommt, dann ist der Zeitpunkt da, Holz und Gummi zu vermählen.
Warum 5-6 mm Überhang? Der erste Andruck entscheidet beim Kontakt-Kleben, ein Verrücken ist nicht mehr möglich, nur ein Verrückt-Werden, wenn der Gummi durch ungeschicktes Auflegen das Holz nicht ganz abdeckt. Ich lasse den Gummi aufs Holz fallen und klopfe dann mit einem Gummihammer kräftig rundum los, was eine gute Verbindung ergibt.
Anschließend stelle ich die Djembe auf meine Werkbank auf den Fuß und säge mit einer scharfen Feinsäge den Gummi genauer zum Holz hin, indem ich die Säge ans Holz angelehnt habe, erreiche ich einen Winkel nach unten weg.
Durch den Staub erscheint die Gummiplatte in dem Bild grau, sie wird aber durchs Schleifen mit einem 40er Fächer zum Einhand-Winkelschleifer schön schwarz. Leider muss ich bis morgen warten, denn das Kreischen des Schleifers ist nicht Sontags-Ruhe-kompatibel, aber ich kann heute mit der Stichsäge alles Überflüssige von innen aussägen, weil sie leiser ist. Dazu bohre ich ein Loch in der Mitte, führe das Blatt der Stichsäge ein und kreise vorerst eine Runde, um mir Überblick zu verschaffen. Dann biege ich das Sägeblatt leicht nach innen, damit es nicht ins Holz fährt und schneide genau zu, möglichst ohne das Holz dabei kräftig anzuschrammen.
Das geht erstaunlich gut und wenn man Übung hat, auch schnell.
Morgen setze ich mir die Staubmaske auf und dann gibt es wieder Gib-Gummi-Geruch im Haus.
Mit freundlichen Grüßen
Raphael


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