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Große Dugura-Djembe aus Mali
in Djembe bauen, reparieren und pflegen 15.11.2012 07:57von raphael • 629 Beiträge | 6362 Punkte
Hallo Leute!
Derzeit arbeite ich an einer wirklich großen Dugura-Djembe aus Mali, sie ist 65 cm hoch und hat eine Spielfläche von 37,5 cm.
Dugura nennt man das Holz des wilden Mangobaumes in Mali, im Senegal und Gambia heißt das Holz Dimb, Demba, Duto, Doda oder auch Culcul, es ist aber immer das gleiche Cordyla Pinnata, sehr hart und spröd.
Wie kam ich zu der Trommel? Ich habe einen HIFI-Freund aus der Tullner Gegend, der grast wie ich die Flohmärkte ab und ruft mich an, wenn er etwas Trommelmäßiges findet. Als gelernter Tischler kann er Hartholz und Weichholz voneinander unterscheiden.
Er meinte am Telefon, das Holz sei sehr hart, doch nach den Photos, die er mir schickte, glaubte ich nicht an Dugura.
Nach welchem Holz sieht das eher aus?
https://www.gmxattachments.net/de/cgi/g....BM%2BJIQ2NXNwMd
https://www.gmxattachments.net/de/cgi/g....BM%2BJIRWNXNwMd
Richtig, auch ich dachte zunächst an Iroko, aber schon auf den ersten Blick erkannte ich in natura, dass es nur Bushmango sein konnte. Das ist es auch, Photos vom derzeitigen Zustand nach dem Abziehen mit der Ziehklinge liefere ich noch nach.
Mit freundlichen Grüßen
Raphael

RE: Große Dugura-Djembe aus Mali
in Djembe bauen, reparieren und pflegen 15.11.2012 09:36von raphael • 629 Beiträge | 6362 Punkte
Hallo Leute!
Der Dugura Corpus neben einer normal großen Bushmango-Djembe.
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Fehlerfrei ist er nicht, die üblichen kleinen Risse und zwei Astlöcher, beides aber kein Problem für mich.
Hier eine Seitenansicht, die Vertiefung für den unteren Spannring habe ich bereits geschnitzt bzw. geraspelt und gefeilt.
Meiner Meinung nach sollte der untere Ring definiert und spielfrei sitzen.
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Am Fuß werde ich noch Schnitzereien anbringen, was halt bei der vorhandenen Wandstärke möglich ist.
Ich bin sehr froh über die Djembe und habe schon ein schönes dickes Guinea-Ziegenfell aus meinem Fundus vorbereitet, ich hoffe, die beiden werden ein glückliches Paar!
Mit freundlichen Grüßen
Raphael

RE: Große Dugura-Djembe aus Mali
in Djembe bauen, reparieren und pflegen 16.11.2012 14:52von raphael • 629 Beiträge | 6362 Punkte
Hallo Bangaly!
Ja, Rinderfell wäre gut, aber ich habe schon mehrere Djemben damit, ich werde eher ein dickes Ziegenfell aufziehen.
Derzeit beschnitze ich den Fuß und komme gut voran, dennoch versuche ich das Unangenehmste soweit wie möglich hinauszuschieben, nämlich das Schleifen innen und außen, von 60 bis 240er Körnung. Der Staub, der dabei entsteht, ist gewaltig.
Mit freundlichen Grüßen
Raphael

RE: Große Dugura-Djembe aus Mali
in Djembe bauen, reparieren und pflegen 16.11.2012 16:50von Bangaly • 97 Beiträge | 581 Punkte
Versuche es mal mit französischen Ziehklingen! Die Kosten nur ein paar Euro, es gibt sie in allen möglichen Formen (auch als "Schwanenhals" für den Kessel) Damit bekommst du schnell eine Glatte Oberfläche hin und kannst dir das Schleifen mit der Maschine sparen - die Kirsche habe ich auch so bearbeitet und bin am Ende nur noch mal mit feinem Schleifflies drüber.
LG Jens


RE: Große Dugura-Djembe aus Mali
in Djembe bauen, reparieren und pflegen 17.11.2012 09:10von raphael • 629 Beiträge | 6362 Punkte
Hallo Leute!
Ja, so einfach ist es nicht, gute Ziehklingen zu bekommen, im Baumarkt sehen sie einen nur dumm an, wenn man danach fragt.
Ich möchte euch meine gestrige Arbeit vorstellen, das Motiv ist sehr einfach, viermal mit der Feinsäge rundum einschneiden, dann im Winkel von ca. 45 Grad Schrägstriche einzeichnen und schnitzen. Rundet man die Ecken unten und oben ab, schaut die Sache einem Zopfmuster ähnlich, soll aber Wasser und damit Leben symbolisieren.
Ich habe die Stelle ein wenig geölt, damit das Motiv besser sichtbar wird.
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Mit freundlichen Grüßen
Raphael

RE: Große Dugura-Djembe aus Mali
in Djembe bauen, reparieren und pflegen 17.11.2012 09:55von merkaba • 316 Beiträge | 3300 Punkte
Sehr schöne Arbeit Raphael... du bist hier der größte Bastler... und mein Vorbild ;-)
Vor dem anfertigen von Schnitzereien scheue ich mich noch etwas und kaufe mir lieber einen Rohling mit schönen Schnitzereien... - Oder ganz ohne hat manchmal auch seinen Reiz, wenn der Rest (Holzmaserung und sonstige Verzierungen) schön ist...
Bei Djembe-Art bei den Premiumtrommeln gibt es einige Beispiel, wie mann die Trommeln sonst noch aufmotzen kann... Lederfransen an den Spannringen, in den Korpus eingelassene Edelsteine oder Kaurimuscheln... - In der freien Wildbahn hab ich solch extrem geschmückte Trommeln noch selten gesehen.... - Außer ich erinnere mich da an einen Djembe Workshop, da war ein Mädel, das hatte eine selbstverzierte Trommel mit Gebamsel aus Moos, Holz und grösseren Muscheln rund um den Spannringen. Sie liebte ihre Trommel abgöttisch und keiner durfte die Trommel anfassen ;-)

RE: Große Dugura-Djembe aus Mali
in Djembe bauen, reparieren und pflegen 17.11.2012 10:58von Bangaly • 97 Beiträge | 581 Punkte
Ich bekomme meine ziehklingen aus dem Werkzeugladen um die Ecke, ansonten wäre das mein Tipp für das Onlineshopping http://www.mehr-als-werkzeug.de/product/...-rechteckig.htm
Eine Schwanenhals und eine Rechteckige reicht eigentlich - ich komme mit der Stärke 0,6 am besten klar, ist aber bestimmt Geschmacksache.
Raphael, deine Schnitzereien sehen toll aus! Hut ab!

RE: Große Dugura-Djembe aus Mali
in Djembe bauen, reparieren und pflegen 17.11.2012 15:20von raphael • 629 Beiträge | 6362 Punkte
Hallo Leute!
Danke für eure Rückmeldungen!
Robert: Zur Aufmotzerei --- sehr treffend dieses Wort --- in der obersten Djembe-Art-Kategorie: Die zwei Klassen tiefer gefallen mir persönlich besser.
Bangaly: Danke für den Link und für das Lob!
Der alte Raphi kann´s nicht lassen, er schielt nämlich schon nach einem Palisander-Projekt!
Ich habe die Djembe heute von 60-180 geschliffen und einmal geölt.
Bevor das Öl restlos ins Holz eingedrungen ist, habe ich es mit diesem gift- und säurefreien Poliermittel mittels Tuch eingerieben und die Schnitzereien mit einer groben Schuhbürste bearbeitet.
Das Photo zeigt die Djembe unmittelbar nach dem Reinigen mit einem sauberen Tuch.
Das Holz ist nun stumpf, aber sehr glatt.
Morgen reibe ich mit einem weichen Tuch Öl ein, mit dem im Holz verbliebenen Polerstaub kann ich Poren füllen und stumpfe Flächen glätten.
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Das erste Bild zeigt die Rückseite mit einem der beiden Astlöcher, das zweite die Vorderseite.
[IMG=http://img211.imageshack.us/img211/3156/erstelung002.jpg][/IMG]
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[IMG=http://img211.imageshack.us/img211/3156/erstelung002.jpg][/IMG]
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Mit freundlichen Grüßen
Die Djembe ist nicht so rötlich, wie das Bild es erscheinen lässt, sie ist tief dunkelbraunes Kernholz.
Raphael

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